In Zusammenarbeit mit dem Medienhaus CORRECTIV.Schweiz haben wir von 70 Schweizer Gemeinden jeweils die Startseite und nach Möglichkeit ein Formular und einen audiovisuellen Beitrag dahingehend geprüft, wie gut diese für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die Hintergründe und Ergebnisse rund um die Accessibility-Tests.
Warum ist es wichtig, dass Websites – insbesondere von Gemeinden – barrierefrei sind?
Gemeinde-Websites sind heute das digitale Rathaus. Hier finden Menschen den Online-Schalter, melden ihren Umzug, laden Formulare herunter, finden Notfallinformationen oder informieren sich über Abstimmungen. Wenn Screenreader- oder Tastaturbedienbarkeit nicht gegeben sind, bleibt die Tür für einen Teil der Einwohner:innen zu. In der Schweiz leben 1,8 Millionen Menschen mit einer Behinderung – für sie ist eine barrierefreie Webseite oft der einzige Weg, diese Dienstleistungen selbstständig zu nutzen.
Digitale Barrierefreiheit ist keine Gefälligkeit – es geht um den gleichberechtigten Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und Informationen. Das ist ein Grundrecht.
Und es betrifft nicht nur Menschen mit Behinderungen: Auch ältere Menschen profitieren von barrierefreien Websites. Sei es mit hohen Kontrasten oder klar strukturierten Inhalten. Gerade jetzt, wo immer mehr Schalter schliessen und Gemeinden ihre Dienste ins Internet verlagern, wird der von Grund auf barrierefreie digitale Zugang zur unumgänglichen Grundvoraussetzung.
Welche Schritte sind notwendig?
Es braucht drei Dinge, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken:
- Klare Vorgaben – Kantone, welche den Standard eCH-0059 noch nicht als verbindlich erklärt haben, müssen dies dringend nachholen, wie es der Bund bereits tut.
- Kontrolle – und zwar nicht nur einmalig, sondern kontinuierlich. Websites verändern sich laufend, da reicht eine Momentaufnahme nicht.
- Kompetenz – nicht nur bei den Gemeinden, sondern vor allem bei den Webagenturen, welche die Aufträge umsetzen. Viele werben zwar mit Barrierefreiheit, verfügen aber nicht über ausreichendes Know-how, um durchgehend barrierefreie Umsetzungen zu liefern.
Wie geht es jetzt weiter?
Gemeinden müssen in Ausschreibungen für ihre digitalen Anwendungen digitale Barrierefreiheit klar einfordern und die Umsetzung auch prüfen lassen. Sonst zahlen sie für Leistungen, die sie nicht erhalten – und stehen später vor mühsamen, zeitintensiven und kostspieligen Nachbesserungen.
Die gute Nachricht ist: Die Lösungen für die technische Umsetzung existieren schon seit längerem! Die Stiftung «Zugang für alle» wurde im Jahr 2000 gegründet und verfügt über viel Know-how, welches sie gerne weitergibt. Egal, an welchem Punkt Sie in Bezug auf Barrierefreiheit stehen – wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihren Webauftritt für alle Menschen zugänglich zu machen. Unser Angebot umfasst Sensibilisierungsaktivitäten, Schulungen, Accessibility-Testing und -Beratung.
Gerne beraten wir auch Sie; melden Sie sich für ein unverbindliches, kostenloses Erstgespräch über contact@access-for-all.ch
Weitere Links
- Bericht von CORRECTIV.Schweiz: Diese Schweizer Gemeinde-Websites sind nicht barrierefrei
- SRF-Artikel: Barrierefreiheit: Schweizer Gemeinde-Websites sind voller Hürden – News – SRF
- SRF-Beitrag in der Sendung 10 vor 10: Viele Webseiten der Gemeinden sind nicht barrierefrei – 10 vor 10 – Play SRF
- Unsere Dienstleistungen: https://access-for-all.ch/leistungen/
- Unser Schulungsangebot: https://zfa-akademie.ch/
Grafik: Vecteezy/Grigory Alekhin

