Ist doch kein Problem – oder?

Da es sich abzeichnete, dass ich in der nächsten Zeit mehr mit der Bahn unterwegs bin, löste ich am 10.10.07 am Schalter der SBB in Baden , mit meinem letzten aktuellen "Passföteli" wieder ein Halbtax-Abonnement.
Photoautomat

Wie üblich erhielt ich eine provisorische Bestätigung, die während 14 Tage gültig ist, mit dem Hinweis, dass die neue Karte in Kreditkartenformat per Post bei mir eintreffen werde.

Am 26.10.07, stellte ich fest, dass die definitive Karte noch nicht eingetroffen und der provisorische Ausdruck bereits abgelaufen ist. Da ich keine Telefonnummer vom Bahnhof Baden im Netz fand, sondern nur teure Auskunftsnummern, machte ich mich auf den Weg zum Schalter der SBB.

Nachdem die freundliche Dame am Schalter der Verbleib der Karte abgeklärt hatte, stellte sie fest, dass der Antrag aus Papier mit meinem «Passföteli» nicht mehr auffindbar ist. Sie mutmasste, wahrscheinlich sei das Foto für den Ausweis unbrauchbar gewesen. Da musste ich klar wiedersprechen, den die Fotos wurden für die Erstellung eines neuen Passes angefertigt und bekanntlich gibt es für diese Bilder klare Formvorschriften.

Ob ich ein weiteres Passfoto dabei habe fragte sie, nein, war meine Antwort, das Bild vom 10.10.07, war mein letztes aktuelles Föteli, ich könne es ihr in digitaler Form zukommen lassen schlug ich vor. Das könne sie nicht gebrauchen, aber ich könne ja schnell eine Foto im Automat in der Nähe machen.

Ist doch kein Problem, oder?

Also machte ich mich auf den Weg, den Fotokasten zu suchen. Nach Rückfragen fand ich dann das Gesuchte. Der Apparat im Metroshop steht für Normalsehende an einem guten Standort. Für mich wirkt aber alles viel dunkler. Nach genauer Inspizierung des Automaten stellte ich fest, dass ich mit meinem Sehrest nicht in der Lage bin, dieses Gerät zu bedienen.

Hektisch eilten die Menschen neben mir vorbei. Ich spürte, dass es hier sehr schwierig ist, jemand um Hilfe zu bitten. Nach dieser enttäuschenden Erfahrung fuhr ich mit dem Bus nach Hause. Da mein Personal in den Ferien , und meine Freunde im Wochenende sind, ist mir noch nicht klar, wie ich das Problem lösen werde.

Einen Tag später:

Auch an meinem Wohnort gibt es einen Fotoautomaten. Also spazierte ich vor dem Gerät auf und ab, auf der Suche nach einem Menschen der mich bei meinem Vorhaben unterstützen könnte. Nach einiger Zeit fragte ich eine Mutter mit Kind um Hilfe. Ich hatte Glück, die Frau nahm sich die Zeit. Sie sagte mir, dass sie mir gerne helfen würde, denn sie hätte einen Onkel, der auch sehbehindert ist. Und so habe ich jetzt das benötigte Passföteli. Mit einem guten Gefühl, dass Problem, ohne auf Freunde oder Familie zurückgreifen zu müssen, gelöst zu haben, begab ich mich nach Hause.

Fazit:

  • Bei den SBB wurde geschlampt. Obwohl meine Daten im System erfasst wurden und ich das Abo mit der Postcard bezahlte, hat das Buchungssystem keine Meldung an die verantwortliche Abteilung ausgespuckt. Es ist erstaunlich, dass ein Auftrag, der bezahlt aber noch nicht abgeschlossen ist, einfach ins Nirwana verschwindet.

Offene Fragen:

  • Wäre es klüger gewesen, das Abo online zu bestellen, hätte ich so mein Föteli digital der SBB zustellen können – oder gibt es dort auch Defizite im System?
  • In Zukunft werde ich versuchen, meine Billette im Online-Ticket-Shop der SBB zu beziehen. Natürlich bin ich nach dieser Erfahrung unsicher, ob das auch korrekt funktioniert. Ist die Seite barrierefrei zugänglich?

Gerne stelle ich zum Schluss fest: dass ich von der Fahrplanauskunft der SBB im Netz begeistert bin. Bei der Planung von Reisen mit dem öffentlichen Verkehr besuche ich immer diese Seite. Auch habe ich das SBB-Personal, immer als freundlich und besonders die Zugbegleiter als sehr aufmerksam erlebt.

Ein Kommentar zu “Ist doch kein Problem – oder?

  1. Mmh… Da scheint etwas schief gelaufen zu sein. Ich habe vor wenigen Jahren während meiner Ausbildung (KV öffentlicher Verkehr) unter anderem auch am Billettschalter gearbeitet. Während den vielen Monaten am Schalter kam es nie vor, dass ein Auftrag oder Dossier «spurlos» verschwand. Also scheint dies eher ein Einzelfall zu sein. Ärgerlich ist es trotzdem.

    Übrigens: Die Halbtax-Abos (und natürlich auch alle anderen Plastikabos der SBB) werden von einer externen Firma hergestellt. Möglich, dass dort etwas verloren ging… Denn anscheinend waren die Daten für das Halbtax (Personalien etc) noch im SBB-System; oder sehe ich das falsch?

    Übrigens: Die Online-Tickets sollten funktionieren. ;o)

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