Blinde werden gezwungen auf Digital-TV umzusteigen um Audiodescription zu hören

Vor zwei Wochen hat die Fussball-Weltmeisterschaft begonnen, ein Event das in aller Munde zu reden gibt. Da ist es nicht verwunderlich, dass man auch gerne als blinde Person sich die Matches anschaut, respektive anhört. Da die Fussballspiele aber in voller Länge meistens nur im TV übertragen werden, muss sich die blinde Person auf die uninformativen Kommentare der Sportmoderatoren verlassen.
Ein Wohnzimmer mit einem Fernseher an der Wand. Der Bildschirm zeigt Unterwasseraufnahmen. Im Wohnzimmer stehen ein Tisch, Stühle und einige weitere Möbel.

Diese enthalten oft statistische Angaben und Hintergrundinformationen, jedoch wird das wesentliche Spielgeschehen selten genau kommentiert und beschrieben.

Der österreichische Sender „ORF1″ überträgt die Spiele zusätzlich mit einer Audiodescription. Diese Audiodescription kann auf dem zusätzlichen Audiokanal eingeschaltet werden.

Nun erklären drei Kommentatoren das aktive Spielgeschehen. Es wird einem genau gesagt, wer wann am Ball ist und wer zu wem schiesst. Man kann sich durch die zusätzlichen Informationen ein genaues Bild vom Spielablauf machen.

Leider ist es aber so, dass dieses zusätzliche Angebot nur in der Schweiz via Digital-TV oder Satellit erhältlich ist. Man wird also gezwungen, entweder bei Cablecom, Bluewin, oder sonstigen Kabelanbieter ein gebührenpflichtiges Digitalangebot zu nutzen oder eine Satellitenschüssel mittels Set-Top-Box zu betreiben. In Österreich selber, ist das digitale Signal mittels DVBT kostenfrei empfangbar. Auch hier findet meines Erachtens wieder eine Benachteiligung statt, ich muss eine Zusatzdienstleistung abonnieren, die ich nicht wirklich brauche um nur einen Bruchteil davon in Anspruch zu nehmen. Ich frage mich und die betreffenden Kabelanbieter, ob es technisch nicht möglich sei, dass zusätzliche Audiosignal ins analoge Netz einzuspeisen? Immerhin bietet die Fifa kostenlos in den Stadien auf einer Radiofrequenz einen Audiodescription Service an.

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