Update zu Barrierefreiheit und Essenslieferdienste

Vor einem Jahr nahm ich Essenslieferdienste unter die Lupe. Damals prüfte ich eat.ch (heute just-eat.ch) und Uber Eats auf Barrierefreiheit. Zu Ersterem möchte ich im Folgenden ein kleines Update geben; da hat sich nämlich einiges getan.

Im letzten Beitrag kritisierte ich den Filter, da dieser mit dem Screenreader nicht bedienbar war. Ich konnte also mir nicht spezifisch anzeigen lassen, dass ich nur Restaurants möchte, die mit mehr als vier Sternen bewertet wurden; schliesslich ist nur das Beste gut genug. ?

Jetzt hingegen werden alle Filter mit einer Überschrift eingeleitet und viel wichtiger – sie lassen sich mit Screenreader ab- und anwählen.

Bessere semantische Struktur

Ein weiterer Punkt, der im letzten Beitrag kritisiert wurde, war der Umstand, dass die Menükarte nicht in Bereiche unterteilt war. Ich konnte nicht direkt zum Dessert springen, da keine semantische Struktur gegeben war. Dieses Manko ist jetzt behoben, da alle Bereiche wie Vorspeisen  oder Dessert mittels semantischer Überschrift eingeleitet werden. Ich kann jetzt viel schneller zum Ziel kommen.

Zugängliche Statusmeldungen

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Meldungen, die für Sehende kurz irgendwo aufpoppen, welche einem sehenden User beispielsweise mitteilen, dass das Restaurant jetzt gerade geschlossen hat und man solle doch ein neues auswählen. Diese waren letztes Jahr mit Screenreader überhaupt nicht sichtbar. Jetzt werden sie automatisch mit Hilfe von ARIA ausgegeben. Wichtig ist hier zu verstehen, dass ein Screenreader nie die Übersicht über eine Seite hat. Ein Screenreader ist punktfixiert , das heisst also: Lege ich etwas in einen Warenkorb und es poppt irgendwo auf der Seite eine Meldung auf, dass ich hier nicht bestellen kann, kriege ich es nicht mit, es sei denn, man teilt es dem Screenreader explizit mit, was just-eat.ch hier gemacht hat. Ein Minuspunkt dieser Entwicklung ist, die Meldungen poppen zwar auf, allerdings sind diese auch relativ schnell wieder weg.

Barrierefreie Formulare

Generell gibt es gravierende Verbesserungen auf der Seite von just-eat.ch, die Fehlermeldungen werden jetzt korrekt ausgegeben und sind mit dem passenden Feld verknüpft.

Die grösste Problematik in meinen Augen war allerdings, dass ich die Zahlungsmethode nicht anpassen konnte, dabei ist das ja eigentlich das wichtigste für solch einen Anbieter. Das wurde jetzt exzellent umgesetzt. Wenn ich eine Zahlungsmethode wählen möchte, kann ich ein Modal öffnen, in welchem die Radiobuttons zu finden sind, welche die Zahlungsoptionen darstellen. Hier wurde auch die Rolle des Elements richtig gesetzt, denn man kann ja nur eine Zahlungsmethode wählen und man entschied sich, diese als HTML-Radiobuttons  umzusetzen.

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass just-eat.ch innerhalb eines Jahres Riesenfortschritte gemacht hat. Fairerweise muss ich sagen, dass ich damit nicht gerechnet hatte. Aber Überraschungen  nimmt man gerne an.

Ein Kommentar zu “Update zu Barrierefreiheit und Essenslieferdienste

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