Hacks für bessere Inklusion

Im Oktober fand in Zürich der Hackahealth Hackathon statt. Während 48 Stunden stellten sich 40 Hacker:innen und Helfer:innen den Challenges durch 6 Teilnehmende mit Behinderungen. Dabei modifizierten sie Gehhilfen und Rollstühle, entwickelten Geräte für die Navigation und das Scannen von Dokumenten und bauten Hilfsmittel für das Dehnen und Anziehen von Masken. Auch unsere beiden Mitarbeiter Gianfranco Giudice und Mo Sherif waren als Challenger mit dabei.
Gianfranco testet die vom Hack-Team entwickelte Halterung.

Gianfrancos Challenge: Halterung für das iPhone

Gianfranco wünschte sich eine Art Stativ, die ihm das Scannen von Dokumenten wie zum Beispiel Briefe, Einzahlungsscheine, QR-Codes oder Kreditkarten, erleichtert. Da er blind ist, kann er die Kamera nicht immer so ausrichten, dass alle vier Ränder eines Dokumentes erfasst werden. Die Halterung soll ihm dabei helfen, sein Smartphone korrekt zu positionieren, so dass er die Dokumente optimal ausgerichtet scannen kann. Damit er die Halterung auch unterwegs nutzen kann, soll sie leicht zusammenzulegen und tragbar sein.

Die Lösung des Hack-Teams

Das Hack-Team entwickelte ein praktisches Design: Gianfranco kann sein Smartphone oben auf der Halterung fixieren, so dass sich dieses immer mittig über dem Dokument befindet und auch die Höhe nicht angepasst werden muss. Dank drei verschiedenen Rahmengrössen kann Gianfranco die gängigsten Dokumententypen unter dem Smartphone platzieren. Mithilfe dieser Lösung kann Gianfranco Dokumente ohne fremde Hilfe scannen und verarbeiten. Das einfache Design erlaubt es Gianfranco, die Halterung mit wenigen Handgriffen zu montieren und demontieren, so dass er sie überall mitnehmen kann.

Mos Challenge: Eine App, um sich am HB Zürich besser zu orientieren

Als blinder Zugreisender steht Mo oft vor dem folgenden Problem: Er steigt am Hauptbahnhof Zürich aus dem Zug aus und weiss nicht, wo sich die nächste Unterführung befindet. Er wünscht sich deshalb eine App, die ihm mitteilt, wo sich die nächste Unterführung befindet – ganz egal, auf welchem Gleis er am Hauptbahnhof Zürich ankommt.

Die App-Idee des Hack-Teams

Das Hack-Team entwickelte eine Smartphone-App, die alle Unterführungen auflistet, sortiert nach der Distanz. Die App informiert zudem darüber, in welche Richtung man gehen muss, um dorthin zu gelangen. Aus dieser Liste kann Mo die bevorzugte Unterführung auswählen und sich dorthin lotsen lassen.

Die Schwierigkeit nach dem Hackathon besteht nun darin, die Genauigkeit der Ortungsdienste zu verbessern. Die Ortung innerhalb des Gebäudes basiert auf den Beacons am Bahnhof. Nach dem Hackathon übergab das Hack-Team das Konzept und ihre festgestellten Herausforderungen an die SBB, mit der Hoffnung, dass diese Funktion in die bestehende App “SBB Inclusive” integriert wird.

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