Auge eines Menschen

Augen leihen? Das geht – mit KlickBlick.

Für einen Moment mit anderen Augen zu sehen, ist ein Wunsch, den wohl die meisten Leserinnen und Leser dieses Textes schon einmal verspürt haben. Während sich Personen, die selbst schon etwas sehen, gerne auf das schlichte und doch mysteriische Abenteuer einer anderen Sichtweise einlassen möchten, haben blinde Menschen oft ganz praktische Gründe, sich sehende Augen zu wünschen. In der Küche etwa, wenn es darum geht, in einer Auswahl Konservendosen, die sich alle etwa gleich anfühlen, diejenige mit dem richtigen Inhalt zu finden. Oder in der Waschküche, wenn man wissen möchte, ob ein Flecken aus den Kleidern verschwunden ist oder nicht.

Schon seit längerem gibt es ein Projekt, welches für genau diese praktischen Probleme eine Lösung bereit hält. Die Idee trägt den Namen ‹KlickBlick› (oder, im internationalen Gebrauch, ‹See4Me›); an der diesjährigen Sight City, der Blinden-Hilfsmittelausstellung in Frankfurt, wurde die neueste Weiterentwicklung, eine Version für Mobiltelefone, vorgestellt. Zeit für uns, Ihnen zu zeigen, wie Sie entweder anderen Ihre Augen zur Verfügung stellen oder sich welche ausleihen können.

Person benutzt Tastatur eines Laptops

Den Screenreader beherrschen: Zugängliche Websites sind nur der eine Teil

Die Zugänglichkeit von Internetseiten zu bewerten, ist eine jener Arbeiten, die man eigentlich niemandem recht machen kann. Viele Webdesigner halten unsere strengen Testkriterien oft für übertrieben. Insbesondere dann, wenn wir die Zugänglichkeit von Websites zertifizieren, kommt es darum zu langfädigen Diskussionen um Checkpunkte und deren tatsächlicher Wichtigkeit.
Handy, auf dem Facebook geöffnet ist. Daneben steht Social Media in Scrabble Buchstaben.

Der Weiße Hai und Facebook

Facebook, eines der populärsten so genannten sozialen Netzwerke im Internet, hat schon seit einiger Zeit auch im Kreise der Menschen mit Behinderungen Einzug gehalten. Man kann nicht sagen, dass Plattformen wie Facebook, MySpace oder wie sie alle heissen, völlig unzugänglich wären – wäre dies so, hätten nicht so viele behinderte Personen eben dort ihre eigenen Profil-Seiten. Facebook ‹zugänglich› zu nennen, ist aber genauso falsch.
Leuchtende Glühbirne

Wissen, wo’s brennt: Wie blinde mit heissen Händen und piepsenden Mobiltelefonen Lichtquellen aufspüren

Die SMS, welche spät am Abend noch bei mir eintrifft, entlockt mir gleichermassen ein Seufzen und ein Lächeln: «René, bei dir brennt im Fall noch Licht.» Oh, stimmt! Ich hatte vergessen, dass ich heute Gäste zu Besuch hatte, die – im Vergleich zu mir – noch etwas sehen. Logisch, dass diese bei mir jeweils auch Licht anmachen – nur, weil ich normalerweise im Dunkeln lebe, müssen das ja nicht gleich alle tun, die bei mir vorbeikommen. Und irgendwie auch logisch, dass sie das Licht zwar ein-, aber nicht wieder ausschalteten – wer will denn schon einen Gastgeber im Finstern sitzen lassen?